Besuch einer alten Dame

 

Vor vielen Jahren musste ich unsere alte Nachbarin im Krankenhaus besuchen. Sie war über 80 Jahre alt und hatte bei einem Sturz den Arm gebrochen.

Viel Kontakt hatte ich eigentlich nicht zu ihr, deshalb war mir vor dem Besuch etwas bange zu Mute. Finde ich tröstende Worte? Ist Mitleid angebracht? Kann ich sie aufmuntern?

Im Krankenzimmer traf ich sie sitzend auf einem Stuhl an, den Arm eingegipst. Auf dem Schoß lag eine Bibel und in der gesunden Hand hielt sie eine große Leselupe.

„Na, wie geht’s?“ frage ich. Mit einem lächelnden Blick antwortet sie:“Es geht schon wieder besser! Und mir geht es gut hier im Krankenhaus, die Schwestern sind sehr nett!“

Soweit ich mich erinnern kann entstand dann folgender Monolog:“Weißt Du was im Leben wichtig ist? Dass der Herr Jesus uns liebt und dass er für uns gestorben ist. Er möchte dass wir zu ihm kommen, im Leben und im Sterben. Hast Du darüber schon mal nachgedacht? .....“

Am Ende war ich der Erbaute und verließ das Krankenhaus frohgemut.

 

 

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